Neue Schulleiterin an der Realschule Sodingen
R. Garczarek
Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Eltern,
jetzt ist es also vollzogen.
Seit Anfang des Schuljahres hat die Realschule Sodingen wieder offiziell eine Schulleiterin.
Ihr und Sie kennen mich im Leitungshandeln jetzt schon seit vielen Jahren, so dass es eigentlich keine große Veränderung ist.
Zunächst war auch mein Gedanke, dass so eine Urkunde ja gar nichts ändert, denn der schulische Alltag lief ja auch ohne Ernennung in geregelten Bahnen, dann habe ich mich aber doch sehr gefreut. So hat die Phase des Übergangs jetzt einen Abschluss gefunden.
Ich bin stolz Schulleiterin dieser Schule zu sein!
Lernen - Leben - Lachen lautet zusammengefasst unser Leitbild. Für mich sind es nicht einfach nur Schlagworte, die gut klingen, es sind Synonyme, für eine schüler- und schülerinnenorientierte und erfolgreiche Schule der Zukunft!
Lernen
Das Schulgesetz benennt in §2 den Bildungsauftrag, dass wir “die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler (...) weiterentwickeln.“ Wir unterrichten also in erster Linie nicht Fächer, sondern Schülerinnen und Schüler.
Natürlich vermitteln wir auch fachliche Kompetenzen. Aber die Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten dient dem eigentlichen Auftrag, nämlich der Persönlichkeitsentwicklung unserer Schülerinnen und Schüler – und nicht umgekehrt.
Diese Haltung gegenüber Schülerinnen und Schülern und Unterricht macht deutlich, was uns allen auch klar ist: nicht nur der wöchentlich wiederkehrende Fachunterricht dient diesem Zweck, sondern auch die Ergänzung durch außerschulische Lernorte, Unterrichtsgänge, Projekte, Projektwochen, Methodentage, Praktika, Exkursionen, Konzerte, Theateraufführungen und vieles mehr.
Wenn wir uns die Hattie-Studie anschauen, entnehmen wir einen weiteren wichtigen Aspekt, der das Lernen der Schülerinnen und Schüler mitbestimmt:
Es gibt eine klare Aussage darüber, dass die einzelne Lehrkraft einen zentralen Einfluss auf den Lernprozess von Schülerinnen und Schülern hat.
Das bringt eine große Verantwortung mit sich, macht aber deutlich wie wichtig die Haltung der einzelnen Lehrkraft gegenüber ihren Schülerinnen und Schülern ist und welche Chancen darin liegen.
Hattie spricht unter anderem davon, dass eine erfolgreiche Lehrkraft „den eigenen Unterricht mit den Augen seiner Schülerinnen und Schüler“ sieht.
Für einen erfolgreichen Unterricht brauchen wir deshalb ein vertrauensvolles und zugleich professionelles Verhältnis zu unseren Schülerinnen und Schülern. Wir müssen sowohl in der Lage sein, persönliche Zuwendung zu geben und authentisch zu sein, als auch sachlich von einer Meta-Ebene zu beurteilen und zu handeln. Das macht unseren Beruf so spannend und schwierig zugleich.
Leben
Ein nigerianisches Sprichwort lautet: „Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“
Dahinter steht die Idee, dass Kinder in einem sozialen Gefüge aufwachsen, dass sie vielfältige Ansprechpartner brauchen und dass die Arbeit, die Kindererziehung nun mal bedeutet, nicht nur auf den Schultern von einem oder zwei Elternteilen ruht, sondern breit verteilt werden sollte.
In unserer heutigen Lebenswirklichkeit gibt es aber kein „Dorf“ mehr. Umso wichtiger ist es, dass Lehrkräfte mit Eltern und Erziehungsberechtigten an einem Strang ziehen. Ein Miteinander und ein guter Austausch sind wichtige Gelingensbedingungen für den Bildungserfolg unserer Schülerinnen und Schüler.
Lachen
Heute nennt man das: eine positive Denkweise.
Wir schauen nach Vorne und nicht zurück.
Wir tolerieren Fehler und sehen sie als Chance.
Wir erkennen Talente und schauen nicht nur auf Defizite.
Wir lernen voneinander.
Durch eine positive Denkweise wächst Selbstvertrauen und Motivation und damit zukunftssichere Persönlichkeiten.
Durch konkrete Vorhaben sollen diese, aus dem Leitbild der Schule entwachsene Punkte auch in den nächsten Jahren umgesetzt und in das Schulleben implementiert werden.
So hat das Kollegium der Realschule Sodingen erste Schritte auf einem neuen Weg gemacht. Wir wollen neue Unterrichtskonzepte entwickeln, um unsere Schülerinnen und Schüler gut auf die Herausforderungen und Aufgaben unserer heutigen Gesellschaft vorzubereiten. Dazu gehören Themen wie Nachhaltigkeit und Mediennutzung, aber auch eine weitere Veränderung der Lernkultur vom rezeptiven zum selbstständigen und selbstbestimmten Lernen, aber auch die Förderung und Entwicklung der „alten“ Kulturtechniken.
Für das Kollegium bedeutet dies weitere Schritte zu einem starken pädagogischen Team.
Einhergehend damit muss eine digitale Entwicklung erfolgen. Digitalität kann den Unterricht bereichern und auch vereinfachen. Schülerinnen und Schüler sollen zu verantwortlichen und kompetenten Nutzern werden.
Nun zu einer persönlichen Anmerkung:
Ich bitte um eine offene Kommunikation!
Bei Sorgen oder Unzufriedenheit sprechen Sie uns an und geben Sie uns Gelegenheit, gemeinsame Lösungen zu finden. Das gilt natürlich auch für die Schülerinnen und Schüler.
Ich freue mich darauf, in den nächsten Jahren mit Ihnen und euch diese Schule gemeinsam zu gestalten!
Mit freundlichen Grüßen
R. Garczarek